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Sonntag, 31. Januar 2010

Meckern hilft nicht

... also müssen wir da durch. So sehr uns dieser ungewohnt kalte und schneereiche Winter auch auf die Nerven geht: Nehmt's gelassen!

Ja, klar, es verlangt eine Menge Energie, einen Kinderwagen durch die Schneemassen zu bugsieren (Schon mal gemacht?). Und ich könnte mich beklagen, dass das salzige Weiß in Form von hässlichen Rändern Spuren auf meinen Schuhen hinterlässt. Aber ach, was soll's?

Vielleicht erwärmt euch der Anblick des folgenden Fotos ein wenig. Kiruna, die nördlichste Stadt Schwedens, ein Geheimtipp für alle, die sich nach Ruhe und Erholung sehnen. Paradies Einöde. Was Kiruna noch zu bieten hat? Ein Eishotel, in dem man tagsüber aber sein Zimmer räumen muss.

Besichtigen würde ich das Hotel auch gern einmal. Und noch viel mehr: Unter der ganzen Stadt erstreckt sich ein riesiges Erzwerk, das seit dem 19. Jahrhundert hochwertiges Eisenerz fördert. Da würd ich ja gern mal hinein schlüpfen. Mit meiner Kamera.

Das Foto ist entstanden im Miniaturwunderland Hamburg. Der eine oder andere hat es vielleicht in der Diashow vom Dezember schon in Kleinformat gesehen.


Freitag, 29. Januar 2010

Oder nicht?




Übereilte Anschaffung (Eugen Roth)


Ein Mensch geht, leider ganz allein,
Und kauft sich neues Schuhwerk ein.
Er tritt zu seinem späteren Schaden
Gleich in den nächsten besten Laden,
Wo ihm ein milder Überreder
Die Machart anpreist und das Leder.
Und schwört, daß der Schuh ihm passe,
Schleppt er sofort ihn an die Kasse.
Leicht ist es, Stiefel sich zu kaufen,
Doch schwer, darin herumzulaufen.

Sonntag, 24. Januar 2010

Grüne Woche

Auch in diesem Jahr gibt es in Berlin wieder die Grüne Woche, eine Messe, auf der internationale Hersteller ihre Produkte präsentieren. Häuslebauer, Blumenliebhaber und allgemein Wohlstandsverwöhnte kommen hier voll auf ihre Kosten, dennoch: Die meisten Besucher kommen hierher, weil sie sich von der Vielfalt landestypischer Spezialitäten inspirieren lassen möchten. Und die finden sie hier zur Genüge. Ob roter oder schwarzer Kaviar aus der Ukraine, Gams-Salami aus Österreich oder ein guter südafrikanischer Pinotage - hier kehrt kaum einer ohne Tüten voller Leckereien heim.

Auch Emma und ich haben uns letzten Freitag ins Getümmel gestürzt. Und natürlich hatte ich meine Kamera dabei (nur deswegen bin ich ja da hin). Die schönsten Momente habe ich hier zusammengestellt. Alle Fotos sind entstanden bei available light, d.h. ohne Blitzlicht, deshalb auch der warme Rotton. Viel Spaß nun beim Anschauen!







































Donnerstag, 21. Januar 2010

Schwestern

Bereits Anfang Dezember traf ich mich mit den beiden charmanten Schwestern Eugenia und Aminata. Gemeinsam striffen wir durch den Volkspark Rehberge, um ein paar Portraitfotos zu machen. Die Sonne war uns hold, aber kalt war es trotzdem. Einige schöne Augenblicke hier nun in der Vorschau:
























Sonntag, 17. Januar 2010

Existenzielles

Letzte Woche habe ich mein erstes Brot gebacken, ein Roggenbrot. Es war köstlich. Darum werde ich dies jetzt öfter tun. Auch Lust?

Freitag, 15. Januar 2010

Erkundung

Mit diesem wunderschönen Tier verabschiede ich mich ins Wochenende! Die Aufnahme ist im August entstanden, als ich mit Anne und Emma im Berliner Aquarium war. Das Quallenbecken fand ich so faszinierend, dass ich bestimmt 30 Minuten dort stand und diese interessanten Hohltiere beobachtete - durch meine Linse. Ein schönes Wochenende auch euch!

Mittwoch, 13. Januar 2010

Speak Schneider!

Zum Kurzessay vom 10.1. muss ich wohl noch ein paar Worte nachtragen:
Wir werden ja ständig gefordert! So einen Seminarschein gibt's ja nicht für lau, nicht wahr!? Und so war es nun unsere Aufgabe, auf der Grundlage eines Aufsatzes von Ursula Bredel (den Deutschlehrern unter uns ist sie sicher schon einmal begegnet) einen Kurzessay über Sprachbetrachtung zu verfassen.

Wie definiert Bredel Sprachbetrachtung? Ist das etwas anderes als traditioneller Grammatikunterricht? Äußert sie sich dazu, wie Schule und Lehrer sprachbetrachtend arbeiten können? Nicht auf alle Fragen gibt Bredel eine Antwort, aber ihr gelingt es, dem Leser einen guten sprachtheoretischen Überblick zu verschaffen.

Und nun einen Kurzessay draus machen.Was war noch mal ein Essay? Kann ich nicht einfach die wichtigsten Punkte des Textes benennen und daraus eine Zusammenfassung schreiben? Ganz sachlich?

Ja, so haben's wieder mal neun von zehnen gemacht! Ich langweile mich so. Wie will ich denn meinen Schülern etwas vermitteln, wenn ich's selbst nicht kann? Wie soll ich vor ihnen authentisch sein, wenn ich von ihnen etwas verlange, das ich ihnen nicht vorleben kann? Ich lese "Essays" von Kommilitonen und ich bin schockiert. Bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte Sätze - nein, nicht weil sie zu kurz sind. Da wird ein Komma vom nächsten gejagt und die Glieder zwischen ihnen werden so respektlos behandelt, dass es in den Ohren scheppert. Und all die schönen Satzzeichen, mit denen wir unsere Aussagen fein nuancieren können! Es sind doch nur sieben, aber jedes von ihnen drückt doch etwas anderes aus. Also lasst sie uns doch auch benutzen! Oder wollt ihr länger eure Leser langweilen?

Ich bin richtig sauer: Bin ich doch dazu genötigt, diese einfallslosen Texte zu lesen. Wir lernen ja schließlich voneinander. Liebe Kommilitonen, ich flehe euch an: Lest!* Und seid endlich einmal bereit, eine Ebene höher zu denken. Stellt mal den Schalter auf Metaebene und betrachtet euch selbst! Fällt euch denn gar nichts auf?


* Deutsch für Profis: Wege zu gutem Stil
Deutsch für Kenner: Die neue Stilkunde
Wörter machen Leute: Magie und Macht der Sprache
Deutsch für junge Profis: Wie man gut und lebendig schreibt
Gewönne doch der Konjunktiv!
Speak German!: Warum Deutsch manchmal besser ist
Deutsch fürs Leben: Was die Schule zu lehren vergaß
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Alles von Wolf Schneider, ich empfehle jedes davon! Sucht euch doch einfach mal was Schönes raus! Und wer sich nicht durchringen kann: Hört doch einfach mal rein! Speak Schneider, eine Videokolumne vom Sprachpapst.

Montag, 11. Januar 2010

Sonntag, 10. Januar 2010

Eine Ebene höher denken – Sprachbetrachtung. Ein Essay.

Da haben wir's also: Der Deutschlehrer der Nation zieht ins Klassenzimmer ein! Von Kritikern argwöhnisch beäugt und dem Vorwurf einer zum Himmel schreienden Arroganz ausgesetzt, kommt Bastian Sick im Volke gut an: Im Saarland und nun als zweitem Bundesland in Niedersachsen steht er ab sofort in der Literaturliste für das Zentralabitur.
Die Frage muss erlaubt sein: Was sagt uns das? Da setzt einer sich hin und verfasst eine humorvolle Abhandlung über die Eigenarten der deutschen Sprache (“Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod”); sein Buch liegt 2004, hübsch mit Schleifchen dekoriert, unter so manchem Tannenbaum. Die Nation saugt das Werk begierig in sich auf. Nie hat uns jemand auf so außergewöhnliche Art und Weise aufgefordert, über unsere Sprache nachzudenken. Nie haben wir die Gesetzmäßigkeiten, aber auch den verbalen Schrott, der täglich auf uns einwirkt, so intensiv mit unserer Aufmerksamkeit bedacht.
Warum analysiert einer dergestalt die Sprache? Man hat den Eindruck, als mache es ihm auch noch Spaß, seinen Mitmenschen so beflissen, ja oft auch ketzerisch aufs Maul zu schauen. Dabei ist doch der Stoff, aus dem der Autor sein Stück erschaffen hat, die Basis dessen, woran wir alle angewidert zurückdenken: unser eigener Grammatikunterricht. Nichts ist uns so verhasst wie die Erinnerung daran, willkürlich ausgewähltes Sprachgut untersuchen zu müssen, das schonungslos seinem Kontext entraubt worden ist. Wie erniedrigend war es für so manch einen im Klassenzimmer, wenn er vor aller Ohren den Dativ nicht vom Akkusativ unterscheiden konnte. Sechs, setzen.
Sprachbetrachtung begegnen wir im klassischen Grammatikunterricht eben nur in dieser stupiden Form: Die Stunden sind zäh und langweilig, der Stoff alltagsfremd. Dabei betrachten wir unsere Sprache andauernd im täglichen Leben: In Momenten, in denen wir einen Text verfassen und uns zwischen einem Komma und einem Punkt entscheiden müssen, oder im Gespräch mit dem Vorgesetzten, indem wir uns mit der Wahl unserer Worte der erforderlichen Situation anpassen. Das alles geschieht unbewusst; wir achten meist nicht darauf. Es fällt uns jedoch außerordentlich schwer, diese Vorgänge zu beschreiben.
Dabei haben wir ein starkes Instrument zur Hand: die Metasprache. Wir benutzen sie, um die Elemente unserer Sprache zu bezeichnen; sie hilft uns, Ordnung zu halten in unserer sprachlichen Werkzeugkiste. Im Gegensatz zu allem Unmenschlichen leisten wir uns zwei Sprachen auf einmal: Warum sollten wir dann auch nicht beide Sprachen sprechen?
Doch dies setzt drei Dinge voraus. Wir müssen erstens Distanz gewinnen: Wer beschreiben will, muss einen Schritt zurück treten vom Gegenstand seiner Analyse; nur aus der gebotenen Distanz heraus werden ihm Dinge auffallen, die ihm unbewusst keine weitere Überlegung Wert gewesen wären. Zweitens müssen wir unsere Sprache deautomatisieren, um sie gedanklich durchdringen zu können. Das hat einen Nachteil: Wenn wir uns intensiv auf das sprachliche Phänomen einlassen (und dementsprechend den Automatisierungsprozess aufheben), kommt es auf der anderen Seite zu Verstehensverlusten. Aber sind wir auch bereit, dies in Kauf nehmen – auf Kosten der Lesegeschwindigkeit? Drittens heben wir den Gegenstand unserer sprachlichen Untersuchungen immer aus dem Ursprungskontext heraus: Wörter werden nach Eigenschaften gegliedert und in der Schule meist im Umfeld ihrer Familie betrachtet. Diese Kategorisierung hilft einerseits dabei, die Sprache funktional zu systematisieren, bietet aber keinen besonders großen Anreiz, sich im Unterricht zumindest in dieser Form mit ihr auseinanderzusetzen.
Sprachbetrachtung ist mehr als traditioneller Grammatikunterricht. Sie bietet über das bloße Definieren von grammatischen Kategorien vor allem eins: Die Auseinandersetzung mit sich selbst. Wer bereit dazu ist, sein sprachliches Handeln beständig zu beobachten, zu analysieren und gegebenenfalls zu verwerfen, der wird ein feines Gespür dafür entwickeln, welche Sprache in welcher Situation angemessen ist. Das wird ihn zwangsläufig zu einem beliebten Gesprächspartner (oder Autoren) machen, sofern er sich nicht dazu verleiten lässt, seine Bereitschaft zum reflexiven Umgang mit Sprache herablassend zur Schau zu stellen.
Die Sprache hat mehr Beachtung verdient! Es ist nicht länger zu ertragen, wie respektlos mit ihr umgegangen wird! Sicher gibt es engagierte, sprachbegeisterte Lehrer, die den grammatischen Teil ihres Unterrichts facetteneich gestalten, aber oftmals ist er viel zu verstaubt und zu starr, um bei den Schülern die Lust aufs Experimentieren zu wecken. Lernen durch Nachahmung, unter diesem Motto sollte der neue Grammatikunterricht stehen. Das setzt jedoch voraus, dass der Lehrer selbst ein gewisses Maß an sprachlichem Einfühlungsvermögen mitbringt. Und: Er muss authentisch wirken, wenn er seine Schüler dazu anleiten will, der Sprache mit Respekt zu begegnen.
Offensichtlich aber braucht es da so jemanden wie Herrn Sick, der, nicht als erster, aber sicher als einer der bekanntesten Sprachkritiker auf humorvolle Art und Weise versucht, das Licht der sprachlichen Weisheit in die Welt zu tragen. Zumindest steht er nun auf dem Lehrplan – und das soll, man stelle sich die konservativen Sprachkritiker vor, schon was bedeuten.
 
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