Be Berlin? - Fuck you!

Ich kann mich leider nicht mit dieser Berlin-Kampagne identifizieren. Berlin ist für mich auch nicht sexy, sondern zuallererst einmal beschissen unfreundlich.

Mag sein, dass mir das immer wieder und immer mehr auffällt, weil ich das Leben aus den Augen einer Mutter betrachte. Kindern gegenüber ist die Allgemeinheit hier zutiefst negativ eingestellt. Anstatt diesen kleinen Wundern mit Respekt zu begegnen mit dem Gedanken, dass genau diese kleinen Menschen unser aller Zukunftskapital sind, wird ignorant und abschätzig über sie hinweggesehen.

Natürlich begegnet mir auch der eine oder andere Mensch, der die Kleine ganz niedlich findet. Und so kann es auch sein, dass sich Emma zum Beispiel in der U-Bahn vor vielen "Eiteitei, ei wie süß" nicht retten kann. Aber spätestens am U-Bahn-Aufgang ist es vorbei mit der Freundlichkeit. Da werden Ohren eingezogen und da wird mit gesenktem Haupte versucht, möglichst schnell den Weg ins Freie zu finden. Es interessiert keinen Arsch, ob sich da eine Mutter mitsamt Kinderwagen, Einkäufen und dem Kind noch dazu die Treppe hinaufschleppt, weil weder eine Rolltreppe, noch ein Aufzug vorhanden ist. Nun bin ich ja jemand, der auch ganz gut alleine klar kommt beim Kinderwagen-die-Treppe-Hoch- und Runterwuchten. Aber jedes Mal ärgere ich mich (und jedes Mal sehr viel mehr), weil es tatsächlich niemanden gibt, der zu helfen bereit ist. Einfach so. Freiwillig. Für sein Gewissen. In der Zeit, in der ich mit Emma und Kinderwagen unterwegs bin (seit März ungefähr), gab es 3! Leute, die mir ihre Hilfe angeboten haben. Und ich bin mit Emma täglich unterwegs, auch per U-Bahn.

Ich mag diese Stadt nicht mehr. Aber mochte ich sie je? Was ist nur in all die Menschen gefahren, dass sie so verknittert durch die Gegend laufen? Was hat man denen angetan? Haben die keine Hobbys, die sie erfüllen und aus denen sie Freude schöpfen? Freude, die sie an andere Menschen weitergeben könnten.

Was ist nur aus dieser Gesellschaft geworden? Wo führt das noch hin?