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Sonntag, 27. September 2009

Wahltag

Sie haben es hinter sich. Nach diesem laschen Wahlkampf, der lediglich darin bestand, die wirklich wichtigen Zukunftsthemen möglichst sicher zu umgehen (z.B. wie mit dem drohenden Klimawandel umzugehen ist), können sich Merkel und Co. nun zurücklehnen.

Mir fiel es wieder einmal schwer zu entscheiden, wem ich meine Stimme anvertrauen soll. FDP und CDU wollen die Steuern senken? Klingt gut, aber das ist wohl ziemlich unwahrscheinlich, um nicht zu sagen hohles Geschwätz. Wie denn dann noch bessere Bildung ermöglichen und dafür sorgen, dass der bundesrepublikanische Schuldenberg nicht weiter wächst? Da halte ich die aggressive Forderung der Linken, die Vermögenden mit höheren Abgaben an der gesellschaftlichen Finanzierung stärker zu beteiligen, für sympathischer. Was die versprechen, klingt im Allgemeinen auch gut: zwei Millionen neue Arbeitsplätze, keine Zwei-Klassen-Medizin, Verbesserung der Kinderbetreuung, der Pflege und der Bildungschancen, das klingt alles gut, aber wie das alles bezahlt werden soll, das sagt uns die Linke nicht. Dazu noch: 10 Euro Stundenlohn für alle. Wow! Ich hab es noch nie getan, aber wenn ich den Durchschnittslohn für meine Arbeit berechnete (Studium, fotografische Tätigkeiten, Kindererziehung), dann käme ich wahrscheinlich nicht mal auf einen Euro fünfzig. Also nichts wie die Linken wählen? Mmh...

Im Grunde haben sich die Positionen der großen, einstmals wählbaren Volksparteien enorm angenähert. Um regieren zu können, biedern sie sich beim Bürger mit immer weniger trennscharfen Positionen an, die es ihm, dem Bürger, wiederum schwer machen, eine klare Position herauszufiltern. Es ist heute zunehmend schwierig eine Partei zu finden, die mit den eigenen Wünschen und Bedürfnissen harmoniert. Natürlich wird es nie der Fall sein, dass all meine politischen Standpunkte mit den Standpunkten nur einer Partei übereinstimmen. Natürlich muss ich mich auf Kompromisse einlassen. Aber meine Entscheidung nach dem diesjährigen Wahlkampf scheint nur aus Kompromissen zu bestehen. Soll das etwa so sein?

Bleiben die Grünen. Sollen sie weiter auf der Oppositionsbank hocken? Da ich weder der CDU, noch der FDP und leider auch nicht der SPD meine Stimme anvertrauen möchte, halte ich die Grünen für einen guten Kompromiss. Die Zusammenarbeit von SPD und CDU in der letzten Legislaturperiode schien, im Nachhinein betrachtet, etwas schleppend vorangeschritten zu sein. Eine Neuauflage der Großen Koalition halte ich für wenig sinnvoll und deswegen finde ich, könnten die Grünen auch mal wieder an der Regierung beteiligt werden. Ich schätze auch, dass die Grünen aufgrund der allgemeinen Verwirrung, wen man denn nun wählen soll, an Stimmen zulegen wird. Aber warten wir's ab!

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