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Sonntag, 8. November 2009

Die Sache mit dem Bokeh



Dieses Foto ist in unserem Badezimmer entstanden. Mal davon abgesehen, dass der Spiegel mal wieder geputzt werden könnte, habe ich meinen Blick hier speziell dem Bokeh gewidmet.

Was ist das Bokeh?

Der Begriff kommt aus dem Japanischen und bedeutet "unscharf, verschwommen". Die Bereiche des Bildes, die in Unschärfe verschwimmen, geben Auskunft darüber, ob ein Foto als gut oder schlecht empfunden wird, subjektiv. Es geht aber hierbei weniger um die Stärke der Unschärfe, sondern darum, wie die Unschärfebereiche aussehen. Im oberen Bild ist im Hintergrund der gegenüberliegende Wandschrank zu sehen. Im Spiegel des Wandschrankes spiegeln sich die Lichter der Lichterkette, die den Spiegel vor meiner Kamera (den mit der Blume) erleuchten. Interessant ist jetzt bezüglich des Bokehs vor allem, wie sich die hellen Bereiche gestalten, hier also besonders die Lichtpunkte.

Die Lichtpunkte sind überwiegend rund dargestellt, sie sind relativ weich und gleichmäßig und an den Rändern zeigen sich keine wesentlichen Farbsäume. Bei eher schlechten Bokehs stellen sich die Lichtpunkte ausgefranst dar, nicht wie Kreise, sondern eher wie Scheiben. Das macht den Hintergrund unruhig und arbeitet seiner eigentlichen Funktion entgegen, nämlich durch seine Unschärfe den Blick auf das Hauptmotiv zu lenken.

Diese hellen Bildpunkte in dunklen Bereichen, die außerhalb der Schärfezone liegen, werden auch Unschärfekreise genannt. Tatsächlich sind sie nicht unbedingt Kreise, sondern die Abbildung der jeweiligen Blendenöffnung. Hier habe ich ein paar Bilder für euch, die das veranschaulichen:


f/1.8 f/2.0 f/2.5 f/2.8 f/3.5 f/4.0

Beim Wert 1.8 ist die Blende weit offen, mit aufsteigenden Werten schließt sich die Blende immer mehr (größere Blendenwerte = kleinere Blende!). Man sieht hier sehr gut, wie sich die Unschärfekreise verkleinern. Nur bei Offenblende sind sie rund, ab f/2.0 werden sie 5-eckig dargestellt - dieses Objektiv besteht neben seinen Linsen eben genau aus fünf Lamellen. Viele Objektive sind heute mit mindestens sieben, oft auch bis zu neun oder zehn Lamellen ausgestattet. Trotzdem gefällt mir mein Bokeh, besonders bei Offenblende und ich hoffe, bald Portraits mit ansprechendem Bokeh hier zeigen zu können.

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